7. Theater


"Hey, was habt ihr als nächstes?", fragte July.
"Literatur", kam es von Mike und Jayden wie aus einem Mund.
Wir lachten und grinsten in die Gegend.
"Ich auch", lächelte ich.
"Toll", freute sich July.
"Wieso?", fragte ich.
"Mr Kelliger organisiert den Ball am Freitag und heute soll das Motto bekannt gegeben werden, also werden wir die ersten sein."
July klatschte voller Freude in die Hände und hüpfte auf und ab auf ihrem Stuhl.
"Ball?", kam es hingegen nur von mir.
"Der Frühjahresball", half July mir auf die Sprünge.
"July, dass ist der zweite Frühjahresball, Rose weiß davon doch noch gar nichts", warf Jayden dazwischen.
"Oh mein Gott, stimmt ja!", rief July. "Also pass auf: Der Frühjahresball wurde letztes Jahr eingeführt und soll einmal jährlich stattfinden. Es gibt auch einen Ball am Ende des Schuljahres, immer ein anderes Motto. So ist es zumindest geplant. Letztes Jahr war das Motto Schwarz-Weiß, was dieses Jahr kommt werden wir noch sehen. Aber egal. Der Frühjahresball ist eigentlich eine ganz normale Tanzveranstaltung, du besorgst dir ein Date und gehst hin. Essen, trinken, tanzen und König und Königin wählen, das war's."
"König und Königin wählen?", fragte ich. "Bei einem Frühjahresball?"
"Das Königspaar ist das Highlight des Abends!", erwiderte July empört.
"Okay, okay, ist ja gut", lachte ich. 
"Aber ich glaube dieses Jahr, hat auch der Frühjahresball ein Thema", meinte Mike nachdenklich.
"Ist noch nicht entschieden, deshalb ist es gut, dass wir gleich Mr Kelliger haben!", verkündete July.
Die Jungs verdrehten die Augen und aßen weiter. July hingegen war im Siebten Himmel und sah verträumt an die Decke.
"Und? Hast du denn schon ein Date?"
Ich grinste sie an. Eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass sie schon längst eins hätte, wenn besagter Ball schon am Freitag stattfinden würde. Aber July sah niedergeschlagen auf ihr Essen.
"Nein", seufzte sie.
"Mach dir keinen Kopf, July, Mike hier auch nicht. Wir können doch zu viert gehen, wird bestimmt lustig", schlug Jayden vor.
"Echt?", kreischte July erfreut und blickte Mike mit strahlenden Augen an.
"Klar", meinte er und runzelte die Stirn.
"Und Rose, gehst du mit mir auf den Ball?", lächelte Jayden.
Schauspielerische Fähigkeiten besaß ich zwar keine, aber dennoch tat ich so, als müsste ich über dieses Angebot nachdenken.
"Bekomme ich wieder eine Rose?", grinste ich.
"Wenn du brav bist", lachte er.
"Dann liebend gern", lachte ich.
"Wie jetzt? Ich dachte wir gehen zu viert?", beschwerte sich Mike.
"Ja, du mit July und ich mit Rose", stellte Jayden klar.
"Oh", machte Mike. "Ach so"
Jayden sah mich an, als würde er fragen 'He-was-hat-der-denn?'. Da ich keine Antwort hatte zuckte ich nur die Schultern und aß weiter.
Zu Literatur kamen wir alle zu spät. Wir warteten auf July die sich noch nach schminken musste, da sie sich so verschwitzt wie sie war, niemandem zeigen konnte. Wir rollten nur die Augen und warteten. Somit platzten wir mitten in die Rede unseres Lehrers rein.
"Und deshalb werden wir heute -. Na wen haben wir denn da? Sie sind zu spät", bemerkte er und stemmte verärgert die Hände in die Hüften.
"Entschuldigen Sie Mr Kelliger", meinte ich.
Wie auch schon alle anderen vorher fielen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf.
"Rose? Kind, bist du es wirklich?"
"Hey", erwiderte ich und winkte verlegen.
Mr Kelliger schien sich wieder zu fangen und schüttelte den Kopf. 
"Setzt euch. Wie ich eben schon erwähnte wird diese Klasse dieses Jahr das neue Stück fürs Schultheater aufführen. Wir werden heute schon mal ein wenig üben mit einfachem lesen. Jeder bekommt eine Rolle und liest sie. Aber zuerst: Der Frühjahresball"
July und einige andere Mädchen quietschten vergnügt und kicherten.
"Ok, Ladies, ist ja gut. Am Freitag ist der Frühjahresball", begann Mr Kelliger. "Und ihr alle habt geduldig auf die Bekanntgabe des Themas gewartet. Nun denn, unser diesjähriger Ball wird unter dem Motto des Frühlings stehen!"
Wow, wie einfallsreich, dachte ich. Frühjahresball: Frühling. Oh man, welches Genie war nur auf solch eine glorreiche Idee gekommen?
"Wie cool", kreischte July aufgeregt.
"Das blick ich nicht", meldete sich ein Junge aus der zweiten Reihe.
"Und wie soll man sich danach kleiden?", fragte ein Kerl aus der letzten Reihe.
"Na Jim, was stellst du dir denn unter Frühling vor?", fragte ein Mädchen zwei Plätze neben ihm und hob eine Augenbraue hoch.
"Keine Ahnung, Heuschnupfen?", fragte er.
"Schüler", meinte Mr Kelliger dazwischen. "Zu dem Thema suchen sich die Mädchen angemessene Kleider und die Jungen Anzüge. Verstanden?"
„Also ein vollkommen normaler Schulball?“, fragte derselbe Junge aus der letzten Reihe wieder.
„Ja“, seufzte Mr Kelliger. „Ein ganz normaler Schulball.“
Es gab glücklicherweise keine Fragen mehr, also fuhren wir mit dem Unterricht vor. Mr Kelliger verteilte an jeden Schüler ein kleines Büchlein, anders konnte man es nicht nennen. Es hatte vielleicht gerade mal die Größe einer Postkarte und hatte auch nur 127 Seiten. Wir wurden aufgefordert alle Tische an die hinterste Wand zu schieben und einen Sitzkreis zu bilden. Natürlich saßen July, Mike, Jayden und ich nebeneinander. 
"Gut, wir üben mit diesem Stück. Die Rollenverteilung. Es gibt -"
"Sorry Mr K, wir sind spät dran."
Die Tür zu unserem Klassenraum wurde schwungvoll aufgestoßen und krachte geräuschvoll gegen die Wand, um dann wieder schnell zurück schnellen. Aber die Tür wurde von einer starken Hand wieder abgefangen. In dem Raum traten sechs Personen.
"Setzen Sie sich einfach Melanie", bat Mr Kelliger ein wenig gereizt.
Melanie hieß sie also. Melanie war eine von Emelys Freundinnen, diejenige dessen Hand in Sams lag. Und direkter hinter den beiden standen auch Emely und Nathan. Dahinter das letzte Pärchen, bestehend aus Nates Kumpel und Emelys anderer Freundin. Aber wer die beiden waren, wusste ich immer noch nicht.
Im Moment besorgten sie sich alle Stühle und setzten sich mit in den Kreis. Während Sam seinen Stuhl platzierte und sich zwischen Nathan und Melanie fallen ließ, fiel sein Blick auf mich. Er grinste und zwinkerte mir zu. Grinsend verdrehte ich die Augen, dabei bemerkte ich wie Melanie diesen kurzen Austausch mitbekommen hatte und sich nun besitzergreifend an Sam ran schmiegte. Sie sah mich unverhohlen voller Hass und Abscheu an, aber ich wandte einfach den Blick ab, auf so was hatte ich jetzt wirklich keine Lust. 
Die sechs bekamen ebenfalls Textbücher und Mr Kelliger konnte fortfahren. Seufzend stellte er sich wieder vor die Schülerschar. 
"Also nochmal: Wir werden jetzt ein paar Rollen verteilen, danach werden die Rollen neu besetzt und wir lesen eine andere Szene. Es gibt sechs Hauptfiguren. Drei Männliche: Luzifer, Ardemius und Petrios. Und drei weibliche: Malianda, Anastasia und Lionora. Dazu noch mehrere Nebenrollen. Anastasia und Malianda sind Schwestern. Anastasia wuchs bei ihrem Vater auf, Malianda bei ihrer Mutter, deshalb verstehen sich die beiden eher schlecht. Das Buch beginnt damit, dass Anastasia zu ihrer Schwester zieht, weil der Vater stirbt. Dort lernt sie dann auch die anderen kennen. Luzifer und Ardemius sind Zwillinge. Petrios ihr großer Bruder. Am Anfang sind lediglich Lionora und Petrios ein Paar. Malianda erzählt, dass sie mit Luzifer zusammen kommen möchte, aber der interessiert sich nur für Anastasia. Anastasia kommt aber mit seinem Zwillingsbruder Ardemius zusammen, auf Grund falscher Tatsachen. Aus der Not heraus kommen schließlich auch Malianda und Luzifer zusammen. In dieser Szene haben Luzifer und Anastasia miteinander geschlafen und die anderen finden es heraus."
Mr Kelliger war ein älterer Mann. Er hatte schütteres, graues Haar und interessierte sich nicht für das Privatleben der Schüler. In seinen Stücken ging es beinahe immer so zu. Er gab uns eine kleine Zusammenfassung von Namen, die niemand je gehört hatte und wir saßen alle nur vollkommen ahnungslos daneben. Mr Kelliger wusste nicht was unter uns Schülern los war. Andernfalls hätte er die Rollen bestimmt nicht so verteilt, wie jetzt:
"Mike, du wirst den Ardemius lesen, Luzifer übernimmt Sam, Petrios, ich denke dafür nehmen wir Peter, Malianda, dass schreit ja förmlich nach dir Melanie, Felicia liest Lionora und die Anastasia … Rose ist dein zweiter Vorname nicht Anastasia?“
Und alle blicken lagen auf mir, die meisten in einer Art: Welcher Freak hat denn schon zwei Vornamen und dann auch noch so einen alten? Tja, hier kommt die Antwort: Ich nicht. Nein, ich hatte es noch schlimmer.
„Mein dritter, Sir“, seufzte ich.
Ja, ich besitze drei Vornamen. Aber hey, es hätte schlimmer kommen können. Zuerst sollte ich Veronica heißen, aber nicht nach einer Frau, nein, nach meinem Ururonkel Ronnie. Dann lebe ich doch lieber mit Rosalia.
Nun starrten mich alle doch mit noch größeren Augen an.
„Deshalb die Frage heute Morgen?“, fragte Sam auf einmal in die Stille.
Wie auf Knopfdruck blickten alle Augenpaare nun auf ihn, aber er sah mich nur verwundert an und ich nickte. 
„Wieso redest du mit der?“, zischte Melanie verärgert.
„Klärt das bitte zu einer anderen Zeit“, unterbrach Mr Kelliger. „Wir beginnen auf Seite 67."
Beinahe die ganze Klasse sah immer noch zwischen Sam und mir hin und her. Es war still und man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Ich wich jedem Blick aus, der mir zugeworfen wurde und schlug seufzend mein Textbuch auf.
"Wisst ihr was? Bitte benutzt doch eure eigenen Namen", bemerkte Mr Kelliger.
"Was meinen Sie?", fragte Mike.
"Die Namen hier sind viel zu kompliziert und lang. Benutzt anstatt derer Namen, die Namen der Leser. Also nicht Ardemius und Anastasia waren ein Paar, sondern Mike und Rose, verstanden?"
"Ok", stimmten alle zu.
Der Rest der Klasse nickte und signalisierte damit Mr Kelliger, das sie verstanden hatten.
Anscheinend hatte er sich in den letzten Jahren doch so weit verändert, dass wir alle nicht mehr ganz so im Dunkel bleiben mussten. Er mochte da ja durch blicken, aber von uns tat das ehrlich gesagt kaum einer. Lächelnd blickte er uns an und machte eine Geste, die uns zum Beginnen aufforderte.
"Wie meinst du das?", fragte ich und las die erste Zeile auf der Seite 67.
"Was gibt es an dem Satz nicht zu verstehen?", erwiderte Sam.
"Ab- Aber“, stotterte ich. „Nein, ich war gestern mit Mike zusammen."
"Nein, warst du nicht. Du warst mit mir zusammen."
"Das bedeutet dann aber, das ..."
Der Satz blieb unbeendet.
"Hey, was macht ihr?", fragte Mike fröhlich dazwischen.
Die Szene spielte in einem Garten, hinter einem einfachen Familienhaus und Sam und ich sollten gerade auf der Veranda stehen, die zum Strand führen würde. Mike kam in dieser Szene gerade die Veranda hoch zu uns.
"Nichts", erwiderte ich schnell. "Wie geht's dir, Baby?"
"Gut, gut. Hey, wo warst du gestern? Ich hab versucht dich anzurufen."
Es entstand eine gewollte, unangenehme Stille.
"Ähm... Ich war bei Lily", log ich.
"Hey, Schatz!", rief Melanie überschwänglich.
Sie sollte ebenfalls gerade auf die Veranda kommen und sich in Sams Arme werfen.
"Hi", meinte Sam monoton und überraschend glaubhaft.
Hier sollte er anstatt auf Melanie, auf mich achten, was er tat.
"Wieso steht ihr hier alle im Garten?", fragte Melanie.
"Ach, wir wollten nur ein wenig frische Luft schnappen", wich meine Figur der Frage aus.
"Hmm ok, gehen wir wieder rein? Peter und Felicia warten schon."
"Hey, Leute, was gibt's?", fragte Peter.
Wir waren gerade in das Wohnzimmer zu ihm und seiner Freundin gekommen. Er erhielt keine Antwort.
"Okay", meinte er daraufhin langgezogen. "Wie auch immer. Jemand was trinken?"
Wieder keine Antwort.
"Hey, Rose, bei dir und Mike ging's ja gestern heiß her, hmm?", lachte Felicia boshaft.
"Rose war gestern nicht bei mir. Ich war doch auf dem Konzert und sie bei Lily", wehrte Mike ab.
"Lily und ich waren gestern im Kino", meinte Melanie und hob beide Augenbrauen.
"Sie – Ähm, sie kam erst danach zu mir", meinte ich schnell.
"Sie hat bei mir übernachtet", antwortete Melanie strafend.
"Außerdem hab ich euch doch gesehen, wie ihr die Treppen hoch seit", behauptete Felicia. 
"Rose, was ist hier los?", fragte Mike anklagend.
"Ich..." 
Mein Satz blieb unbeendet und ich sah hilfesuchend zu Sam.
"Wir haben miteinander geschlafen", sprang Sam dazwischen.
"Was?!", kreischte Melanie.
Wieder folgte eine Stille. Flüsternd zählte Mr Kelliger bis drei, damit wir wussten, wie lange diese Stille anhalten sollte.
"Du hast mich betrogen", stellte Mike niedergeschlagen fest. "Ihr beide."
"Mike, ich dachte - ich dachte er wäre du, ich wusste doch nicht - "
Ich verhaspelte mich immer mehr, so stand es im Skript. Meine Figur versuchte Mike zu ergreifen, aber Sam sollte sich dazwischen drängen.
"Es tut mir Leid, Bruder, aber ich liebe sie!", wich Sam dazwischen.
"Was?!", kreischte wieder Melanie. "Du bist mit mir zusammen!"
"Aber ich liebe dich nicht", erwiderte er trocken.
"Du liebst sie? Du liebst meine Freundin?", grollte Mike.
"Es tut mir Leid, man."
So klang er allerdings nicht.
"Nichts tut dir Leid!", schrie Mike. "Du wusstest, dass sie dachte, du wärst ich und du hast sie ausgenutzt." 
"Ich habe sie nie ausgenutzt!", brüllte Sam dagegen.
"Du sagst, du liebst meine Freundin und treibst einen Keil zwischen sie und mich. Du bist kein Bruder! Mein Bruder hätte mir so etwas niemals angetan!"
Mike klang so zornig, dass ich glaubte, er würde jedes Wort ernst meinen. Aber es klang, als würde er mit Nathan reden. Nathan, mit dem er und Jayden früher so gut befreundet waren. Sie waren wie Brüder gewesen und irgendetwas war geschehen, dass dies geändert hatte. Ob es wie hier, ein Mädchen war, wusste ich nicht. Aber so wie Mike schrie, war es anzunehmen.
"Und was bist du für ein Bruder?!", schrie Sam dagegen. "Du wusstest, dass ich sie mochte! Das habe ich dir schon am ersten Tag gesagt, und du? Du machst dich sofort an sie ran und machst mich schlecht! Immer musst du im Mittelpunkt stehen. Egal ob bei unseren Eltern oder in der Schule, immer! Aber das war mir egal, immerhin warst du mein Bruder! Aber seit dem Tag, an dem du sie mir weggenommen hast, sind wir keine Brüder mehr!"
Sam schrie nun auch, und er klang weitaus wütender als Mike und man nahm es ihm auch viel mehr ab. Es klang alles, als würde er Nathan verteidigen, obwohl es so eine Situation genau genommen nie gegeben hatte. Zumindest nicht soweit ich wusste.
"Und was war ich dann für dich? Ein Zeitvertreib?!", kreischte Melanie. "Du Mistkerl!"
In der Szene hätte sie ihm jetzt eine Ohrfeige verpasst, die ich aber abgefangen hätte.
"Nun halt aber mal die Luft an", fuhr ich sie an. "Du hast doch mit der halben Schule geschlafen! Du wolltest Sam nur für dich haben, weil er der Einzige ist, der dich nicht wollte! Als ich dich gefragt habe, ob Sam etwas für mich empfindet, hast du gesagt er würde mich hassen. Du bist keine Schwester!"
"Pass mal auf du Schlampe - "
"Niemand bezeichnet Rose als Schlampe!", grollte Mike.
"Du verteidigst sie?!" 
Melanies Stimme stieg mindestens zwei Oktaven höher und ich hatte Angst mein Innenohr könnte beginnen zu bluten.
"Mike, ich - "
"Wusstest du es?", unterbrach er mich.
"Was?"
"Wusstest du, dass es Sam war?“, fragte er. „Wusstest du, dass es Sam war oder dachtest du wirklich ich wäre es gewesen? Antworte mir. Wenn ich dir jemals irgendetwas bedeutet habe, dann sag mir die Wahrheit."
"Nein", sagte ich voller Ernst. "Mike, ich wusste nicht, dass er es war. Er hat kein Wort gesprochen, ich genauso wenig. Es, es tut mir so leid."
"Sie lügt! Sie liebt mich, genauso wie ich sie liebe!", schrie Sam.
"Du liebst sie nicht", meinte Mike abfällig.
"Was weißt du schon über meine Gefühle?", äffte Sam.
"Du denkst du liebst sie? Das tust du nicht!", rief Mike. "Du liebst es mich leiden zu sehen. All die Jahre warst du eifersüchtig auf mich, du hast es eben selbst gesagt. Du liebst nur die Idee mir eins auszuwischen und Rose war dafür perfekt, mehr nicht! Du hattest dein kleines Spielzeug Melanie, um sie eifersüchtig zu machen und mit der erstbesten Gelegenheit hast du dir genommen was du wolltest!"
"Und ob ich sie liebe!", schrie Sam. "Jedes Mal wenn ich sie sehe, stockt mir der Atem. Jede kleine Berührung die ich erhaschen kann, versetzt mir eine Gänsehaut. Wenn ich ihr nur Nahe bin, läuft mir ein Schauder über den Rücken. Wenn ich sie nicht sehen kann, vermisse ich sie und stelle sie mir vor. Ich liebe Rose!"
Es war komisch. Diese ganze Szene war total bizarr. Sam war ein verdammt guter Schauspieler und ich in einer anderen Situation hätte ich ihm jedes Wort geglaubt, genauso Mike. 
Die beiden funkelten sich dermaßen an, dass es alles viel zu real wirkte. Die Stille, die nach Sams Ausbruch folgte war erdrückend, zu glaubhaft war er gewesen. Nicht nur mir schien das aufgefallen zu sein, aber Melanie setzte dem schnell ein Ende.
"Und deshalb hast du die ganze Zeit mit mir geschlafen und nicht mit ihr?", keifte sie.
"Rose, nein, das stimmt nicht", versuchte Sam sich raus zureden
Er war sofort in seiner Rolle und sprach jedes Wort perfekt und absolut fachmännisch aus, als wären es seine Worte und kein Text, den er ablas.
"Und ob das stimmt!", rief Melanie. "Und ich war weiß Gott nicht die Einzige!", blaffte Melanie dazwischen.
"Das stimmt!", pflichtete Mike ihr bei.
"Rose, es ist nicht -"
"Nicht so wie ich denke?“, keifte ich ihn an.“ Weißt du was? Es ist genauso wie ich denke! Es ist mir egal. Scheiß drauf! Verpiss dich aus meinem Leben und lass mich in Ruhe! Ich wollte diese Nacht nicht mit dir verbringen! Du hast mein Leben zerstört und das werde ich dir nie verzeihen!"
"Rose, ich liebe dich, bitte glaub nicht was andere dir sagen", rief Sam verzweifelt. "Das stimmt so alles nicht, bitte glaub mir!"
"Das glaubst du doch selbst nicht", murmelte Mike neben mir.
Plötzlich wurde alles totenstill und alle sahen aus ihren Büchern hoch auf Mike. Dieser Satz stand nicht im Buch, es war keine Zeile aus dem Skript. Als nächstes wäre er auch gar nicht dran gewesen, sondern wieder ich. 
Es blieb still und Sam funkelte Mike wütend an. Langsam klappte Sam das Buch zu, ließ es zu Boden fallen und ballte die Hände zu Fäusten.
"Wie bitte?", knurrte Sam und stand daraufhin auf.
"Das glaubst du doch wohl selber nicht", wiederholte Mike und erhob sich ebenfalls.
"Mr Kelliger, dass -", begann ein Mädchen.
"Shh", unterbrach er sie. "Lasst sie improvisieren! Los! Alle!"
"Was willst du damit sagen?!", rief Sam erzürnt.
"Du bist ein Arschloch und alle wissen es. Du tust so, als wärst du es nicht, aber du behandelst Leute wie Dreck und nutzt sie nur zu deinem Zweck aus!", rief Mike.
Aber dabei sah er nicht auf Sam, er sah zu Nathan. Das bestätigte meinen vorherigen Verdacht, dass Mike all seine Worte gegen Nate ausgesprochen hatte.
Nathan sah zu Mr Kelliger und der gestikulierte ihm strahlend in das Geschehen einzugreifen. Er war anscheinend hellauf begeistert. Kein Wunder, wenn man den Hintergrund nicht kannte. Und wie ich bereits sagte, er hatte keine Ahnung von unserem Schülerleben untereinander.
"Und was ist mit dir?“, erhob sich also auch Nathan. „Kaum ist Rose wieder an der Schule, rennst du ihr hinterher wie ein verlorener Welpe. Wie alt bist du? Hast du überhaupt noch Respekt vor dir selbst? Oh warte, den hast du schon vor langer Zeit verloren, als - "
"Pass bloß  auf, was du als nächstes sagst!", schrie Jayden dazwischen und baute sich neben Mike auf.
"Oder was?", fragte Sam bedrohlich und stellte sich zu Nathan.
"Die Mädchen, die Mädchen!", forderte Mr Kelliger aufgeregt.
"Wir waren besser dran ohne dich, Schwester. Keiner will dich hier haben, also verschwinde wieder!"
Das Wort 'Schwester' spuckte Melanie aus, als wäre es ein Schimpfwort. Sie verwendete es nur, damit es für unseren Lehrer wenigstens noch so aussah, als ginge es um die Szene im Buch. Die Schüler wussten alle, dass dies hier nichts mehr damit zu tun hatte.
"Zwing mich doch", forderte ich sie heraus und erhob mich von meinem Stuhl.
"Fordere mich lieber nicht heraus", stand auch sie auf.
"Oh und wenn ich es tue?", hob ich beide Augenbrauen und sah sie abwartend an.
"Du merkst doch, dass du hier nur alles verschlimmerst!“, kreischte sie. „Sieh dich doch mal um! All diese Streitereien und sogar Prügeleien sind deine Schuld! Und wofür? Für nichts! Dein Freund? Er hat eine neue Freundin, er will dich nicht mehr! Deine ehemals beste Freundin? Sie hat neue Freunde gefunden, sie braucht dich nicht mehr! Du hast sie alle verletzt und am Boden zurück gelassen! Sie haben es allein geschafft, ohne dich! Nur die, die es nicht geschafft haben, kleben jetzt an deinen Fersen! Du denkst, die da sind deine Freunde? Falsch gedacht! Sie wollen wissen was passiert ist! Sie wollen den Tratsch hören! Was ist aus der großen Rosalia Kranegrova geworden? Welches von den Gerüchten stimmt, welches nicht? Wie geht es ihr, jetzt wo ihre beste Freundin mit ihrem Ex-Freund zusammen ist? Alles dreht sich um dich! Keiner fragt wie es den Leuten geht, die du verletzt hast! Weißt du überhaupt was sie alle durchgemacht haben? Und gerade als es ihnen besser geht, kommst du und machst alles zu Nichte! Du zerstörst diese Schule!"
Erschrocken wich ich einen Schritt zurück. Es war als hätte sie mir einen Schlag ins Gesicht gegeben.  Das schlimmste an allem war, dass sie recht hatte, ansonsten hätten mich ihre Wort nicht so verletzt. Ich konnte ihr rein gar nichts erwidern. Es stimmte. Alles.
Mit weit aufgerissenen Augen drehte ich mich um und wollte gehen. 
Alle waren still, sahen zu mir, und ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Niemals würde ich vor all diesen Menschen weinen, also musste ich hier so schnell wie möglich raus.
Aber schon nach einem Schritt legte sich eine Hand auf meine Schulter und hielt mich auf. Als ich aufsah, sah ich dort July stehen, aber sie sah nicht mich an, sondern Melanie.
"Und du denkst du wärst besser, du Miststück?", keifte July ganz ruhig und hob eine Augenbraue. "Seitdem du an dieser Schule bist, ist alles anders! Bevor du hier warst, kamen alle miteinander aus. Alle! Es gab keine dieser bescheuerten Cliquen, die sich gegenseitig beleidigten oder fertigmachten. Es gab Cliquen, wird es immer geben, aber wir alle lebten friedlich nebeneinander. Es gab keine Schlampen wie dich, die dachten sie könnten jeden haben und alle wollen seien wie sie. Was nebenbei gesagt nicht der Fall ist! Es gab keine Machoärsche und keine Loser oder Außenseiter! Wir alle waren einfach nur wir und das war gut so! Und weißt du an wem das lag? An Rose!"
Schockiert riss ich den Blick vom Fußboden. July beachtete mich immer noch nicht und starrte weiterhin intensiv auf Melanie. Ich konnte nicht fassen, was sie da sagte!
"Rose hat für dieses Leben gesorgt! Alle liebten sie. Sie verstand sich mit allen Mädchen, mit den jetzigen Außenseitern, mit den jetzigen beliebten. Sie verstand sich mit allen Jungen, egal ob Sportkanone oder Leserate. Alle mochten sie und sie mochte alle. Nur durch sie war es möglich, dass sich alle verstanden, denn sie hielt alles im Gleichgewicht und war unser Anker! Sie schlichtete jeden Streit und war für alle da! Dann war sie weg und wir alle fielen in ein tiefes Loch und genau das hast du ausgenutzt und gegen uns alle eingesetzt. Du hast sie schlecht gemacht und beinahe alle haben vergessen, was sie alles für uns getan hat. Was sie für uns geopfert hat! Damals war sie, wenn du so willst, unsere Schulikone und sie verdiente es und wir alle liebten sie. Heute magst du es sein, aber keiner kann dich leiden und niemand möchte dich in der Position wissen!"
Zu sagen es war totenstill war eine maßlose Untertreibung. Ich hörte meinen eigenen Puls, wie er in meinen Ohren pulsierte. Ich spürte meinen Herzschlag und bemerkte wie mir das Blut durch die Adern pumpte. Sicherlich konnten es alle im Raum hören. Mein Kopf dröhnte und meine Muskeln versteiften sich.
"July", flüsterte ich. "Das stimmt nicht, ich habe nichts dieser Dinge getan. Nichts davon lag an mir, ich -"
"Doch", unterbrach mich Nathan. "Es stimmt."
Mit großen Augen drehte ich mich zu ihm um und blickte ihn an. Seine braunen Augen sahen in meine blauen. Sein Blick war sanft und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
"Nathan, wie kannst du nur -?", fragte Melanie.
Sie beendete selbst ihren Satz, sah Nate einfach nur fassungslos an und schüttelte dabei den Kopf.
"Es ist die Wahrheit. Sie hat die Schule verbessert." 
Nathan streckte die Brust raus und baute sich ein wenig mehr auf. Es verlieh ihm eine gewisse Autorität und jeder im Raum lauschte seinen Worten.
"Und als sie weg war, zerbrach alles. Als Rose noch hier war, verstanden wir uns alle miteinander. Wir waren Freunde."
Er sah auf Jayden und Mike, ohne sie wirklich zu sehen. Er verstaute beide Hände in den Hosentaschen und fummelte nervös an seinen Schlüssel herum. Diese Angewohnheit kannte ich noch von früher und es ließ mich schmunzeln, dass er sie immer noch besaß.
"Das alles funktionierte nur solange du hier warst", wandte er sich nun direkt an mich und sah mir in die Augen.
"Sie hat dich verlassen!", fuhr Melanie aufgebracht dazwischen. "Sie ist -"
"Das reicht!", rief Mr Kelliger.
Hatte also auch er bemerkt, dass es hier nicht mehr um die Szene aus dem Buch ging. Er stand von seinem Stuhl auf und hob beide Arme.
"Genug jetzt. Bitte setzt euch wieder hin."
Keiner von uns bewegte sich, alle funkelten sich an oder wichen den Blicken anderer aus.
"Hin-Setz-En!", betonte Mr Kelliger wütend. "Sofort!"
Keiner reagierte. Alle blieben an Ort und Stelle stehen, funkelten sich in Grund und Boden und scherten sich nicht das Geringste um unseren Lehrer.
"Schön, der Unterricht ist beendet! Gehen Sie. Alle! Sie haben den Rest des Tages frei! So kann ja keiner etwas mit Ihnen anfangen!", krakelte er lautstark und stapfte dann wütend aus dem Raum.
Zuerst blieben alle wo sie waren. Keine rührte sich und keiner traute sich auch nur einen Mucks zu machen. Schließlich wurde mir diese Stille zu drückend. So schnell wie möglich drehte ich mich um, schnappte mir meine Tasche und lief hinaus. Ich blieb nicht stehen bis ich kurz vor meinem Wohnheim war. Erst ab da erlaubte ich es mir langsamer zu werden und tief Luft zu holen, um mich zu beruhigen. Es dauerte eine Weile bis ich mich vollends beruhigt hatte und mein Atmen sich wieder normalisiert hatte.
Dann ging ich in das Wohnheim und hinauf in mein Zimmer. Mir wuchs das alles hier über den Kopf. Was ich jetzt brauchte waren meine Freunde! Schnell suchte ich in meinem Zimmer nach meinem Handy, ich fand es, aber der Akku war leer. Ich stöhnte frustriert und steckte es in die Steckdose. 
Schnell fuhr ich meinen Laptop hoch und hoffte, dass vielleicht einer meiner Freunde online war! ich hatte Glück. Kendall war online. Sobald ich seinen Namen leuchtend grün sah, klickte ich ihn an und wenige Sekunden später sah ich sein lächelndes Gesicht auf dem Bildschirm. Vor lauter Freude und Erleichterung atmete ich hörbar aus. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich den Atem angehalten hatte.
"Hallo, schöne Frau", lachte Kendall.
"Oh, du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisse", atmete ich aus.
Er lächelte und seine Augen strahlten.
"Ich vermisse dich auch", lächelte er.
"Wie geht's dir?", fragte ich.
Kendall seufzte und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar.
"Wie gesagt: Ich vermisse dich, aber ansonsten schon ganz gut. Nichts neues. Wie geht's dir? Wie ist die Schule?"
Erneut seufzte ich.
"Ich kann nicht mehr. Es - Ach, ich glaube mir wächst das alles hier über den Kopf."
"Lia, vergiss es, du musst dort bleiben!", rief Kendall.
Schmerz durchzuckte mich und mein Herz ächzte. Lia, Lia, Lia. Immer wieder hallten diese drei Buchstaben in meinem Kopf wieder. Ich vermisste es so genannt zu werden. Lia war eine ganz andere Person als es Rose war.
"Kendall, ich glaube ich kann nicht", schüttelte ich den Kopf.
"Lia, du bist das stärkste Mädchen das ich kenne, du kannst alles!"
Ich lächelte ihn dankbar an. jedem anderen hätte ich den Vogel gezeigt und für verrückt erklärt, aber ihm glaubte ich.
"Danke", lächelte ich ehrlich dankbar.
"Was ist denn eigentlich los?", fragte er nun interessiert
"Du weißt doch das ich schon einmal auf dieser Akademie war, oder?", fragte ich ein wenig zerknirscht.
Er nickte und bedeutete mir fortzufahren.
"Viele erinnern sich an mich, aber nicht gerade auf eine gute Weise. Alles hat sich verändert. Ich habe mich verändert. Ich passe hier einfach nicht rein", seufzte ich aus.
"Du passt überall rein, du kannst das", lachte er.
Ich seufzte und sah so unauffällig wie möglich auf meine Hüfte. Ob das stimmte? Konnte ich das wirklich? Aber ich konnte und wollte auch nicht zurück zu Carl und den anderen. Nie wieder.
"Lia?", fragte Kendall mit fragenden Augen. "Du hast uns nie erzählt was das für eine Schule ist."
"Wie kommst du da jetzt drauf?", fragte ich unsicher.
Diese Schule war nicht normal, dass wusste ich, dass wussten wir alle. Aber das wussten nur wir hier, die, die diese Akademie auch besuchten. Für außenstehende war das hier einfach eine Akademie, ein Internat, eine Art Privatschule, nichts weiter. Natürlich stimmte das alles nicht, aber woher sollte Kendall davon wissen?
"Lia, heute waren so komische Männer an unserer Schule. Die haben uns Fragen über dich gestellt", meinte Kendall aufgebracht. "Was ist los? Lia, steckst du in Schwierigkeiten?"
Mit aufgerissen Augen starrte ich auf den Bildschirm. Was für Männer? Was für Fragen über mich?
"Kendall, wovon sprichst du? Wer waren diese Männer? Was wollten die von euch?"
Kendall runzelte erst die Stirn, bevor er mir antwortete. Ich kannte diesen Gesichtsausdruck schon. Er sagte mir, dass er misstrauisch war, dass er mich hinterfragte und nicht sicher war, ob ich ihm alles erzählte. Einen Gesichtsausdruck, den ich gerade jetzt mehr als verdiente.
"Ich weiß nicht. Die kamen heute an die Schule. Solche riesigen Kerle. Sahen aus wie Bodybuilder, arme aus Stahl und so, Minimum zwei Meter. Jeder! Die kamen in die Klassen und haben Kelly, Ricky, Kevin und mich raus geholt Wir wurden alle einzeln zu dir befragt. Lia, ist alles ok bei dir?"
"Ja", erwiderte ich verwirrt.
Ich verstand selbst nicht was hier los war. Wer waren diese Männer und wieso fragten sie nach mir.
"Kendall, was wollten die über mich wissen?"
Angst stieg in mir auf. Wollte ich es wirklich wissen? Wollte ich wirklich wissen, weshalb mich riesige Kerle verfolgten und meine Freunde nach mir ausfragten?
"Wo du jetzt bist, was du machst, ob du dir die Haare gefärbt hast, nach Unfällen, nach einfach allem! Lia, warum wollten diese Kerle das wissen."
"Ich weiß es nicht."
Wieder sah mich Kendall so misstrauisch an und ich konnte diesen Blick einfach nicht ertragen.
"Kendall, bitte sieh mich nicht so an, ich weiß es wirklich nicht!"
Der Blick blieb eine Weile auf seinem Gesicht bis er schließlich entschied mir zu glauben.
"Ich mache mir einfach Sorgen um dich", seufzte er.
"Entschuldige, aber ich kann mir das wirklich nicht erklären."
"Mein Fehler", ließ er das Thema fallen und schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben.
Wir unterhielten uns noch einige Zeit, in der mir mehr und mehr bewusst wurde wie sehr ich ihn und die anderen vermisste. Irgendwann musste er jedoch gehen und wir verabschiedeten uns.
"Ich muss los", meinte Kendall niedergeschlagen. "Training."
"Ich weiß", lächelte ich matt.
"Lia, warum hast du es mir nie gesagt?", fragte Kendall ehrlich interessiert.
Sofort wusste ich was er meinte. Den Kuss, meine Gefühle, uns.
"Ich wusste nicht, wie du reagieren würdest."
"Es gibt nur eine Art wie ich reagiert habe und hätte, seit dem Tag an dem ich dich kennen gelernt habe, dass hättest du wissen sollen."
"Wieso hast du nie etwas gesagt?", fragte ich also dagegen.
"Ich wollte unsere Freundschaft nicht riskieren, mit Carl und all dem..."
Er ließ den Satz im Raum stehen und eine Zeit lang sprach keiner.
"Ich liebe dich, Lia, vergiss das nicht. Egal wie weit weg du bist."
Und dann war die Verbindung weg.

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